Vereint für Jobs und Solidarität
Bernadette Ségol über die Gefahren der Sparpolitik und die Notwendigkeit des europäischen Aktionstages
Bernadette Ségol ist seit Mai 2011 Generalsekretärin des Europäischen Gewerkschaftsbundes (ETUC). Der Verband wurde 1973 gegründet und repräsentiert heute 85 Gewerkschaften in 36 europäischen Ländern. Mit der studierten Philosophin Ségol sprach Katja Herzberg.
nd: Welche Gefahren sehen Sie für die Beschäftigten von der Schulden- und Wirtschaftskrise ausgehen?
Ségol: Die Gefahr der Maßnahmen besteht darin, dass durch den Druck auf die Löhne und den Angriff auf die Sozialsysteme der Schutz von Beschäftigten und der soziale Fortschritt der letzten 50, 60 Jahre verloren geht. Das ist nicht nur eine Gefahr für den Süden Europas, sondern mittelfristig auch für weitere Länder. Wenn in einem Gebiet Arbeitnehmerrechte wenig wert sind, wird sich das durch den Wettbewerb auf andere Länder auswirken.
Wohin führt die Sparpolitik?
Die Politik, die wir Austeritätspolitik nennen, ist gescheitert. Sie verursacht Rezession und weitere Arbeitslosigkeit. Die öffentlichen Schulden müssen gesenkt werden. Aber wir wollen eine Politik, die das auch erreicht. Die Verantwortlichen auf nationaler und europäischer Ebene müssen in nachhaltiges Wachstum und Beschäftigung investieren.
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