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Hohen Neuendorf geht ein modernes Licht auf
Jetzt begonnene Umrüstung der Laternen auf Energiesparlampen rentiert sich nach zwei Jahren
Es ist beinahe so wie wenn ein Laie daheim eine kaputte Glühlampe austauscht: Der Elektriker löst Schrauben, nimmt die Glaskugel ab und dreht die alte Lampe aus der Fassung. Dann kommt die neue Lampe rein, die Glaskugel wieder drauf, fertig!
Hier, an dieser einen Straßenlaterne in der Fasanenallee, spart die Stadt Hohen Neuendorf (Oberhavel) künftig Strom und damit Kosten. Denn die alte Lampe war nicht kaputt, aber die neue verbraucht 70 Prozent weniger Energie. Und weil das Rechenexempel so einfach ist, fahren die drei Hubwagen der Berliner Elektrofirma Ihland immer weiter zur nächsten Laterne, die Fasanenallee hinauf, durch den gesamten Ortsteil Bergfelde und schließlich durch ganz Hohen Neuendorf. Am 31. Juli kommenden Jahres soll die Firma Ihland damit durch sein. Gestern begann sie an der Fasanenallee 2, den Auftrag der Stadtverwaltung auszuführen.
Die Kommune stellt die Straßenbeleuchtung komplett auf die moderne LED-Technologie um. Bei 3602 Laternen genügt es, die Birnen auszutauschen. Bei 336 Laternen muss ein bisschen mehr ausgewechselt werden. 18 verschiedene Typen von Laternen gibt es im Stadtgebiet. Einige Typen können nicht umgerüstet werden. In solchen Fällen muss eine neue Laterne mit Pfahl und allem drum und dran aufgestellt werden. Hohen Neuendorf hat aber Glück, weil es nur 120 derart problematische Laternen besitzt. Sie sollen bald ersetzt werden, erläuterte Bauamtsleiter Michael Oleck.
Am häufigsten im Straßenbild vertreten ist der Laternentyp »Anja«. Hohen Neuendorf verfügt über 1627 Stück »Anja« mit Quecksilberdampf- und 492 mit Natriumdampflampen. Je nach Modell schwankt die Ersparnis beim Stromverbrauch durch eine Umrüstung zwischen 64 und 86 Prozent, im Schnitt sind es 70 Prozent.
574 000 Euro kostet die Komplettausrüstung mit Energiesparlampen. Aber sie spart, angesichts der gegenwärtigen Strompreise, pro Jahr rund 240 000 Euro. Außerdem finanziert die Stadt 25 Prozent der Umrüstung mit Fördermitteln des Bundes. So rentiert sich die Sache bereits nach zwei Jahren.
Doch Hohen Neuendorf ging es nicht allein ums Geld. Es sollte auch etwas für die Umwelt getan werden. Zunächst einmal werden statt bisher 1,6 Millionen Kilowattstunden Strom im Jahr künftig für die Straßenbeleuchtung nur noch 500 000 benötigt. Das senkt den klimaschädlichen CO2-Ausstoß. Außerdem entsteht das neue Licht ohne Wärmeabstrahlung und ultraviolette Strahlen. Insekten werden dadurch nicht mehr angelockt und verbrannt. Die positiven Effekte begannen am Freitag sofort zu wirken. Denn weil Nebel herrschte, war die Straßenbeleuchtung auch am Morgen noch in Betrieb.
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