Tickt Thüringen gegen den Trend?
Im Freistaat sinkt die rechtsextremistische Einstellung – eine Chance für weiteres Leisetreten in Erfurt?
Vor einem Jahr galten 17 Prozent der Thüringer als rechtsextrem. In diesem Jahr outeten sich nur noch zwölf Prozent, sagt der sogenannte Thüringen-Monitor. Wer stellt sich da gegen den Bundestrend – die Studie oder die Wirklichkeit?
Vor einer Woche erschreckte die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung mit der Erkenntnis, dass die Anzahl derer, die hierzulande rechtsextrem denken, zunimmt. Neun Prozent der Bevölkerung hätten ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild. In Ostdeutschland sei ein massiver Anstieg zu verzeichnen, dort verinnerlichen 15,8 Prozent eine derartige Ideologie. Das sind über fünf Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Der gerade veröffentlichte Thüringen-Monitor dagegen behauptet, dass »nur« zwölf Prozent der Thüringer als rechtsextrem eingestuft werden müssen. Das ist der niedrigste Wert seit dem Jahr 2000. Keine Entwarnung, wohl eher so ein Hauch von Aufatmen spürt man in und um Erfurt. Denn am Herkunftsland des »Nationalsozialistischen Untergrundes« (NSU) klebt der Wegsehvorwurf wie ein Kaugummi an der Schuhsohle.
Die Wissenschaftler um Professor Heinrich Best von der Uni in Jena haben jedoch nicht nur einen Rückgang bei nationalistischen Ansic...
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