Wem gehört die Landwirtschaft?
Veranstaltung: Hofgemeinschaften und -anleihen könnten Agrarstrukturen sichern
Kleinbauern sind in Deutschland am Aussterben. Landwirtschaftliche Flächen fallen immer häufiger in die Hände von Bodenspekulanten. Welche Alternativen es zum Ausverkauf von Land gibt, zeigte eine Veranstaltung des Demeter-Dachverbands in Berlin.
20 Familien wühlen sich in einem Hamburger Depot durch Kisten voller Karotten, Kartoffeln und Kohlrabi. Die Kisten kommen vom Kattendorfer Hof des Bauern Mathias von Mirbach, und die Empfänger müssen nun auswählen und entscheiden, wer wovon wie viel erhält. »Ich liefere keine Abokisten«, sagt von Mirbach. Und: »Ob jemand keine Pastinaken mag, aber dafür mehr Kartoffeln mit nach Hause nimmt, das ist mir egal.«
An von Mirbachs Wirtschaftsgemeinschaft sind rund 500 Menschen beteiligt. Pro Woche liefert er 250 Ernteanteile aus. »Stellen Sie sich vor, Sie teilen sich mit 20 Familien eine Speisekammer«, sagte von Mirbach am Dienstag in Berlin auf einer Veranstaltung zur Frage »Wem gehört die Landwirtschaft?«. Eingeladen hatte unter anderem Demeter, der Dachverband von Öko-Landwirtschaftsbetrieben.
Die Kattendorfer Hofgemeinschaft funktioniert nach Prinzipien der Community Supported Agriculture (CSA), einer Bewegung, die in den 1980ern...
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