Hassliebe zum Beruf
Der Lehrerberuf genießt zwar mehr öffentliche Reputation, gestiegen ist aber auch der Arbeitsdruck
Das Ansehen des Lehrerberufs hat sich in den vergangenen Jahren gewandelt: Einst als »faule Beamte« gescholten, ist ihr öffentliches Ansehen wieder gestiegen. Der Job selbst aber ist nach wie vor mit vielfachen Anforderungen verbunden, und nicht jeder Pädagoge schafft es, mit den Belastungen fertig zu werden.
Als Gerhard Schröder zu seiner Zeit als niedersächsischer Ministerpräsident Lehrer als »faule Säcke« beschimpfte, wähnte er sich der Unterstützung der Öffentlichkeit sicher. Seitdem sind 17 Jahre vergangen und das öffentliche Bild von Lehrern ist besser geworden. Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach gehört der Lehrerberuf mittlerweile zu den angesehensten Berufen in Deutschland. Paradox sei aber, dass nur 18 Prozent der Befragten der Meinung seien, dass die Tätigkeit Freude bereite, heißt es in der im Juni dieses Jahres veröffentlichten Umfrage.
Das Paradoxon hat seinen Ursprung in der Vergangenheit. Sechs Jahre nach Schröders Lehrer-Beschimpfung veröffentlichte die OECD 2001 die Ergebnisse der ersten PISA-Studie und löste damit in Deutschland eine Welle von Reformen aus. Bundesweite Leistungstests wie VERA gehören mittlerweile zum Repertoire der Kultusbürokratie; in den meisten Bundesländern wurde das neunjäh...
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