Blutwäsche gegen Alzheimer

Demenzerkrankungen sind mitunter die Folge einer fehlgeleiteten Immunabwehr

Gewöhnlich heißt es, die Diagnose Demenz stelle für die Betroffenen ein unabwendbares Schicksal dar. Dem ist jedoch nicht immer so. Neue Untersuchungen deuten darauf hin, dass sich manche Formen der Erkrankung erfolgreich behandeln lassen.

Was im Volksmund kurz als Demenz (oder Alzheimer) bezeichnet wird, hat wie fast jede Erkrankung häufig verschiedene Ursachen, die eine unterschiedliche Behandlung erfordern. So gibt es neben den »klassischen« Demenzformen auch solche, die aus dem Rahmen der üblichen Erklärungsmuster fallen. Denn sie beruhen auf einer Autoimmunreaktion, bei der Abwehrzellen des Körpers das eigene Gehirn angreifen.

Das hat jetzt eine Forschergruppe um Harald Prüß von der Klinik für Experimentelle Neurologie der Berliner Charité festgestellt - und zwar bei der Untersuchung von Menschen, die wegen dementieller Beschwerden behandelt wurden. Bei einigen dieser Patienten fanden sich im Gehirn spezielle Antikörper, sogenannte Immunglobuline vom Typ A (IgA), die man zuvor hauptsächlich bei akuten Gehirnentzündungen nachgewiesen hatte. Was Prüß und seine Kollegen indes überraschte, war die Tatsache, dass solche Antikörper auch mit einem chronischen Leiden ve...


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