Côte d'Ivoires langer Weg zum Frieden

Nach Machtwechsel gilt die Armee als Unsicherheitsfaktor

  • Markus Schönherr, Kapstadt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Zwei Jahre sind vergangen, seit mit dem Stichwahlsieg Alassane Ouattaras gegen Amtsinhaber Laurent Gbagbo der Führungswechsel in Côte d'Ivoire eingeleitet wurde. Das Land schlitterte damals monatelang am Rande eines neuen Bürgerkrieges. Die Lage hat sich beruhigt, doch die Probleme bleiben.

Ein verfrühtes Geburtstagsgeschenk sieht anders aus: Der Bericht der International Crisis Group (ICG) über die Lage in Côte d'Ivoire (Elfenbeinküste) war für Präsident Alassane Ouattara keine reine Freude. Zwei Tage vor dem Jahrestag seines Sieges bei der Stichwahl am 28. November 2010 veröffentlichte die Organisation ihr Werk »Côte d’Ivoire: Spannungen abbauen«. Demnach könnte die größte Bedrohung für die Stabilität aus seiner eigenen Armee erwachsen.

Die ICG warnt in ihrem Report, bei den derzeitigen Streitkräften handele es sich um eine tickende Zeitbombe, denn sie seien tief gespalten. Auf der einen Seite stünden Soldaten, die dem ehemaligen Gbagbo-Regime die Treue geschworen hatten, auf der anderen Seite ehemalige Rebellen, die verschiedenen Ideologien anhängen. »Die Überzahl der letzteren bildet ein großes Hindernis für eine echte Versöhnung«, sagt Gilles Yabi, Westafrika-Direktor der ICG. Berichte über Menschenrechtsvergehen ...


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