Zu viel Antibiotika im Stall

Selbst den Bauernverband stimmt der massenhafte Einsatz der Medikamente »nachdenklich«

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Der Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft beschäftigte sich gestern mit einer Novelle des Arzneimittelgesetzes. Es soll den umstrittenen Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung besser regeln. Auf konkrete Vorgaben verzichtet der Entwurf, dabei wird selbst den Bauern die Sache langsam unheimlich.

Im Januar dieses Jahres deckten Umweltschützer auf, dass sich in jedem zweiten Supermarkt-Broiler antibiotikaresistente Keime fanden. Diese auch für Menschen gefährlichen Resistenzen sind direkte Folge des exzessiven Einsatzes von Antibiotika in der industriellen Tierzucht. Bundesverbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) sah sich unter Zugzwang und ließ das Arzneimittelgesetz überarbeiten. Zukünftig soll eine bundesweite Datenbank den Einsatz von Antibiotika erfassen.

Schon vorab war Kritik am Entwurf laut geworden. So bemängelte die Umweltschutzorganisation BUND, dass das Gesetz kein »verbindliches Senkungsziel für den Antibiotika-Einsatz« enthalte. Zudem sei der besonders fragwürdige Einsatz von Human-Antibiotika weiterhin gestattet, obwohl genug Ersatzarzneien zur Verfügung stünden.

Am Mittwoch beschäftigte sich der Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft in einer Anhörung mit dem Gesetzentwurf. Zustimmung fü...


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