Empathie mit allen Leidtragenden
Wenn der Nahostkonflikt eskaliert, rüstet regelmäßig auch der linke Diskurs auf. Was zumeist vor der Analyse der Ereignisse kommt, ist das Abrufen gut gepflegter Standpunkte und einseitiger Totalidentifikationen. Ein Blick in soziale Netzwerke offenbart, was so unreflektiert aus linken deutschen Bäuchen kommt. Die einen machen sich exklusiv Sorgen um die von Raketen bedrohten Israelis, ohne auch nur einen Moment die hohe Zahl palästinensischer Opfer zu bedenken. So kommt es zu Kommentaren a la »Eben noch ein Antisemit tot« (auf Facebook zur »gezielten Tötung« des Hamas-Militärchefs und Unterhändlers Ahmed Dschabari). Die anderen meinen wiederum, in Israels Vorgehen die Nazis wiederzuentdecken und bestücken Mailinglisten mit hetzerischen Zitaten wie »Israel 2012 und Deutschland 1939 haben mehr gemeinsam als der Welt recht sein kann und die Deutschen wahrhaben wollen«.
Im Nahostkonflikt, das kann man festhalten, gibt es aus linker Si...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.