Wörter kennen keine Grenzen
Wie viele Neuerungen verträgt die deutsche Sprache, ohne an Verständlichkeit zu verlieren?
Obwohl man in Deutschland bereits seit dem Jahr 1571 Fremdwörter in ein extra Wörterbuch sortiert, wäre es verfehlt, die deutsche Sprache selbst als »fremdenfeindlich« zu bezeichnen. Im Gegenteil. Das Deutsche zählt zu den entlehnungsfreudigen Sprachen und ist durch linguistische Importe aus anderen Kulturen ausdrucksstärker, kraftvoller und wohlklingender geworden.
Dieser Prozess setzte schon bei den Germanen ein, die von der fortgeschrittenen Zivilisation des benachbarten Römischen Reiches nachhaltig beeinflusst wurden. Davon künden noch heute mehr als 500 Lehnwörter, deren fremdsprachliche Herkunft aus dem Lateinischen natürlich längst verblasst ist: Fenster, Straße, Tisch, Pflanze, Markt, Kampf etc. Diese Wörter weisen weder lautliche noch morphologische Besonderheiten auf, die es erlauben würden, sie von den nicht entlehnten deutschen Erbwörtern zu unterscheiden. Das ist heute anders, doch davon später mehr.
Im Mittelalter ...
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