Trösteinsamkeit
Vor einem Jahr starb Christa Wolf
»Trösteinsamkeit« - dieses so merkwürdig Alleinsein und Alleinbleiben verklärende Wort, dessen poetischer Furor immer noch verblüfft, hat Gerhard Wolf 1982 über seinen Aufsatz »Achim von Arnim - der märkische Romantiker als Einsiedler« gesetzt. »Trösteinsamkeit«, ein Titel wie ein Bekenntnis. Nicht trotzig, nicht anklagend, nicht einmal hadernd, sondern auf demütige Weise stolz. Man steht am Rande, man bleibt zurück. Immer wieder und am Ende ohnehin.
Gerhard Wolf, dieser glänzende Essayist, Lektor und Verleger hat es immer gewusst - und das wahrhaft Beglückende für ihn war wohl, dass er sechzig Jahre mit einer Frau verheiratet war, die diese Abschiede ebenfalls auf selbstverständliche Weise lebte, was das Gegenteil von gleichgültig ist. Und Christa Wolf schrieb für ihn im letzten Sommer ihres Lebens die soeben erschienene Erzählung »August« (siehe »nd«-Beilage »Bücher zum Verschenken« vom 24.11.). Ein Kapitel über ihre Nachkriegsj...
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