»Nicht genug Essen für alle«
Jedes dritte unterernährte Kind der Welt lebt in Indien
Wachsender Wohlstand auf der einen Seite, Hunger auf der anderen - trotz guter Wirtschaftsdaten sind mehr als 40 Prozent der indischen Kinder unterernährt. Dabei gäbe es im Land eigentlich genug zu essen für alle.
Die Kleine schreit so laut sie kann. Ein paar Monate ist sie erst alt. Doch sie weiß bereits, dass Hunger weh tut. Zusammen mit den Eltern und ihren fünf Geschwistern ist sie in einem der Elendsviertel von Delhi zu Hause. Vor ein paar Jahren kam die Familie aus ihrem Dorf in die indische Hauptstadt - auf der Suche nach einem besseren Leben. Ausgezahlt hat sich das nicht. Mutter Rani hat keine Arbeit. Vater Papu verdingt sich als Handlanger, hilft auf Baustellen oder beim Be- und Entladen von Lastwagen. Mal verdiene er umgerechnet einen Euro am Tag, mal zwei, selten drei, erzählt er. Von dem Geld kaufe die Familie Mehl, Linsen und Reis, ab und an reiche es auch für ein wenig Gemüse. »Aber eigentlich reicht das Essen nie, damit alle satt werden«, sagt Papu mit einem Achselzucken.
Indien hat sich in den vergangenen Jahren dank beeindruckender Wachstumszahlen zu einer Wirtschaftsmacht entwickelt. Der Wohlstand der Mittelschicht wächst....
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