Dengue-Fieber sucht Indien heim
Experten sagen, die Regierung in Delhi verschleiere die wahren Zahlen der Erkrankten
Patienten mit Dengue-Fieber blockieren die Gänge in indischen Kliniken. Andere müssen sich ein Bett teilen. Doch die Regierung zählt nur wenige Infizierte.
Die Zeit der Mücken neigt sich dem Ende entgegen. Auch in Indien wird es kühl und trocken, die Brutplätze für die Mückenlarven verschwinden, die Menschen atmen auf. Die Regierung zieht Bilanz: Mehr als 35 000 Menschen sind in dieser Saison offiziell am Dengue-Fieber erkrankt, das ist trauriger Rekord. 216 Menschen starben an den Folgen des Virus, das von der Asiatischen Buschmücke übertragen wird. Doch die tatsächliche Zahl der Betroffenen - so Experten - dürfte viel höher liegen.
»Die Regierung versucht gar nicht ernsthaft, die tatsächliche Zahl der Erkrankten zu erfassen«, sagt Scott Halstead, der an der Universität Rockville (USA) die Krankheit erforscht. Man könne davon ausgehen, dass in Indien ähnlich viele Menschen erkrankten wie in Thailand oder Vietnam - doch es gebe keine belastbaren Zahlen. Er schätzt, dass Dengue in Indien jedes Jahr mindestens eine Million Menschen trifft.
In der Hauptstadt Delhi kennt jeder Mensche...
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