Tänzerisch abgekühlter Weltschmerz
»Mahlermania« eröffnet die experimentelle Spielstätte in der alten Tischlerei der Deutschen Oper
Für die Eröffnung ihrer Spielstätte in der attraktiv umgebauten Tischlerei hat man sich an der Deutschen Oper etwas einfallen lassen. Gilt es doch auch, 100-jähriges Bestehen zu feiern und, als Nachklang zum Mahlerjahr 2011, dessen 100. Todestags zu gedenken. Nach zunächst zögerlicher Rezeption seines Œuvres aus Lied und Sinfonie setzte ab 1960 mit der Neubewertung weltweit eine Art Mahlermania ein. Dies nahm Nicola Hümpel, spiritus rector der Gruppe Nico and the Navigators, zum Titel ihrer Szenischen Fantasie um Leben und Leiden des früh Verstorbenen. Oliver Proske entwarf die transparente Dekoration. Vor einem hohen Rundhorizont stehen mittig ein noch nicht näher deutbarer Staffelparavent, links ein Pavillon aus Gaze für das kleine Orchester unter Moritz Gnann. Am Tisch vor den Paravents sitzt, den Kopf abgewandt auf die Platte gelegt, ein Mann mit freiem Oberkörper. Über ihn hinweg plappert in exzentrischer Rede eine Frau mit Schapk...
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