»Das macht uns sehr betroffen«
Ausstellung beleuchtet Gewalt gegen Obdachlose von der NS-Zeit bis heute
Eine Wanderausstellung zeigt wohnungslose Menschen als Opfer des NS-Systems. Aber auch heutzutage werden sie immer wieder zur Zielscheibe für Neonazis.
Lange konnte sich der 62-jährige geschiedene Gelegenheitsarbeiter Philipp S. den Maßnahmen der nationsozialistischen Arbeitsverwaltung entziehen. Er lebte von Gartenarbeiten oder Kohleschaufeln und nächtigte die letzten drei Jahre hauptsächlich im Freien. Im Februar 1942 wurde er frühmorgens im Duisburger Hauptbahnhof von der Kriminalpolizei aufgegriffen. Er kam in Vorbeugehaft, weil er ein »durchaus arbeitsunlustiger Mensch« sei, er könne »nur durch besonders strenge Aufsicht zu einer dem Volksganzen dienenden Arbeit angehalten werden.« Phillip S. starb Ende April 1945 im Konzentrationslager Dachau an Typhus, wenige Tage nach seiner Befreiung. Es sind Schicksale wie dieses, denen eine Ausstellung zur »Gewalt gegen wohnungslose Menschen im Nationalsozialismus und heute« gewidmet ist. Zu sehen ist die Exposition noch bis zum 19. Dezember in Dresden. Davor machte sie Station im Leipziger Neuen Rathaus.
Endstation ArbeitslagerKonz...
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