Ohne Fahrschein in die Straßenbahn
Thüringer Aktivisten entwickeln Konzept einer preiswerten Flatrate für den Nahverkehr
Dass der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) mit jeder Tariferhöhung ein Stück unattraktiver wird und damit auch der Anreiz für Autofahrer zum Umsteigen auf Bus und Bahn schwindet, will eine Erfurter Initiative nicht weiter hinnehmen.
In diesen vorweihnachtlichen Tagen will sie in der Innenstadt gegen eine anstehende Verteuerung der Fahrpreise protestieren. »Dann sind die Leute ja eh in der Stadt und suchen die Autofahrer wieder Parkplätze und finden keine«, bringt es Matthias Bärwolff (LINKE), Mitinitiator des Protestes, auf den Punkt. Hintergrund der Aktivitäten: Nach anderthalb Jahren kommt auf die ÖPNV-Benutzer in Erfurt, Weimar, Jena und Gera zum Jahreswechsel eine weitere Tariferhöhung zu. Diesmal im Schnitt um 4,79 Prozent. Der Fahrpreis für eine Einzelfahrt steigt von 1,80 auf 1,90 Euro.
Doch beim bloßen Neinsagen wollen es Bärwolff und seine Mitstreiter aus Politik, Umwelt- und Verkehrsverbänden nicht belassen. Sie werben für einen »fahrscheinfreien ÖPNV«, der allen Menschen uneingeschränkt und ohne weitere Kosten zur Verfügung steht. Gleichzeitig streben sie eine lebenswertere Innenstadt mit deutlich weniger Autoverkehr und mehr Raum für Busse, Straßen...
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