Peer, das ist heute dein Tag
Steinbrück bot der Partei die Versöhnung an, und diese folgte mit Freuden
Die deutsche Sozialdemokratie hielt sich zunächst bedeckt, wen sie im kommenden Jahr als Spitzenkandidaten für die Bundestagswahl ins Rennen schickt. Drei Männer wurden als Bewerber gehandelt. Die sogenannte SPD-Troika bestand aus dem Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel, dem Fraktionschef im Bundestag Frank-Walter Steinmeier und den ehemaligen Bundesfinanzminister Peer Steinbrück. Anfang Oktober dann die erste Entscheidung: Steinbrück wurde vom Parteivorstand als Spitzenkandidat nominiert. Gestern folgte dann die Kür. Mit großer Mehrheit wurde er auf dem Parteitag in Hannover von den Delegierten zum Herausforderer von Bundeskanzlerin Angela Merkel gewählt.
Wofür steht Peer Steinbrück? Die 600 Delegierten wüssten es wohl auch gern. Sie sind am Sonntag nach Hannover gekommen, um den nächsten Kanzlerkandidaten der SPD zu küren. Eine Wahl haben sie nicht, eine Wahl hatte nicht mal der Parteivorstand, nachdem Parteichef Sigmar Gabriel die Troika der Kandidaten für aufgelöst erklärt und Steinbrück Ende September zum alleinigen Anwärter erklärt hatte. Auch die Parteilinke stemmte sich nicht gegen die Entscheidung, trotz zuvor unverhohlen geäußerter Abneigung.
Am Ende bleibt nur noch die Frage, mit welchem Ergebnis Peer Steinbrück in Hannover gewählt wird. Die meisten Delegierten in der Halle scheinen tatsächlich kein Problem mit dem Kandidaten zu haben, der in den Umfragen weit hinter Kanzlerin Angela Merkel liegt und der in den letzten Wochen alle Hände voll damit zu tun hatte, seine Einnahmen von 1,25 Millionen Euro für Vorträge zu rechtfertigen - die er unter anderem vor Banken gehalten h...
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