Die innere Schranke des Kapitalismus

Ernst Lohoff über Ursache und Folgen der aktuellen Wirtschaftskrise

In dem im Unrast Verlag erschienenen Band »Die große Entwertung. Warum Spekulation und Staatsverschuldung nicht die Ursache der Krise sind« legen die Autoren Ernst Lohoff und Norbert Trenkle das Augenmerk auch auf die realökonomische Entwicklung bei der Betrachtung der Wirtschaftskrise und heben sich von vielen anderen Publikationen zu diesem Thema ab. ND-Mitarbeiter Ralf Hutter im Gespräch mit Ernst Lohoff.

nd: Sie behaupten, dass Ihr Buch »Die große Entwertung« tiefer gehend sei als alle anderen Bücher zur Wirtschaftskrise. Warum?
Lohoff: Vor allem weil wir den Zusammenhang zwischen dieser Krise und der Auszehrung der Arbeit thematisieren. Die meisten Erklärungen beschränken sich darauf, zu sagen: Es gab Fehlentwicklungen auf den Finanzmärkten, aber die Realökonomie ist im Prinzip in Ordnung. Wir legen das Augenmerk auch auf die realökonomische Entwicklung. Wir argumentieren auf einer grundsätzlich kategorialen Ebene, mit Marxens Kritik der politischen Ökonomie als theoretischem Bezugssystem.

Hat die heutige Krise tatsächlich im Prinzip schon mal 1857 stattgefunden, wie Sie kürzlich in einem Vortrag andeuteten?
Nein. Eine Entkopplung der Kapitalakkumulation von einer tatsächlichen Arbeitsvernutzung gab es in der heutigen Dimension noch nie, auch nicht ansatzweise. Was allerdings blieb, ist, dass die manifesten Krisenschübe immer von de...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.