Dubiose Ordnungshüter
In Sachsen nahmen falsche Polizisten einen Gerichtsvollzieher fest - Soko Rechtsextremismus ermittelt
In einem Örtchen in Sachsen taucht ein Trupp in selbst gemachten Polizeiuniformen auf und nimmt einen Gerichtsvollzieher fest. Ein abstruser Fall, der eine Gruppe oft nur belächelter Querulanten zu einem ernsten Problem macht.
Dresden (dpa/nd). Als der Gerichtsvollzieher Ende November in den kleinen sächsischen Ort Bärwalde nicht weit von Dresden kommt, ruft der Schuldner die Polizei - allerdings nicht die echte. Und so sieht sich der Vollstrecker, erschienen im Auftrag des Amtsgerichts, um Geld einzutreiben, plötzlich dem »Deutschen Polizei Hilfswerk« (DPHW) gegenüber, einer Truppe Uniformierter, die ihm den Weg versperrt und ihn schließlich sogar »festnimmt«. Laut einem Zeitungsbericht sollen 15 bis 20 Männer das Opfer umstellt, bedrängt und mit Kabeln gefesselt haben.
Der »vorgebliche Gerichtsvollzieher«, heißt es in einer im Internet veröffentlichten Erklärung, sei keine Amtsperson und habe nicht das Recht gehabt, Geld einzutreiben. Daher habe man ihn »an der Flucht gehindert«, der Polizei übergeben und wegen Amtsanmaßung angezeigt. Harmlose Hobbypolizisten, in ihrem Eifer etwas über das Ziel hinausgeschossen? Eine zweifelhafte Bürgerwehr, gar rechtse...
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