Ungerechtes Bildungssystem
Bildungsrauschen
Laut der jüngsten IGLU- und TIMSS-Studie liegen Deutschlands Grundschüler global gesehen im oberen Drittel. Ungeachtet dessen bleibt Bildungsgerechtigkeit auf der Strecke. Anlass für klare Worte im Netz.
Für Saganite auf www.tagesschau.de liegt »das Hauptproblem deutscher Schulen nicht IN den Grundschulen sondern an deren ENDE: Die festgefahrene Situation der Verteilung auf Gymnasium, Real- und Hauptschule. Zu oft werden Schüler (vor allem Kinder mit Migrantenhintergrund und sprachlichen Problemen) als Hauptschüler ›abgestempelt‹. Sie erhalten nicht mehr oder nur unter schwersten Bedingungen die Chance, in die Realschule oder gar ins Gymnasium zu wechseln. Diese frühe Vorauswahl schädigt die Chancengleichheit ungemein.« Norden fragt sich, »was diese Tests sollen. Die Leute in unserer Gesellschaft, die wichtige Positionen haben, werden überhaupt nicht getestet. Schon wieder ein Pseudo-Test für kleine Kinder. Die können sich ja nicht wehren und die Eltern verstehen nicht, worum es überhaupt geht. Statt dessen wird eine künstliche Konkurrenzsituation aufgebaut, die unsinnige Lerninhalte und Lernarten fördert. Und was kommt bei den Tests raus? Die Schulsysteme der nordeuropäischen Länder sind am Besten. Und was wird auf jeden Fall nicht gemacht? Unser Schulsystem anzupassen.«
Auch Hein-Mück auf www.zeit.de findet es »irgendwie pervers, die Leistungen unserer Grundschulkinder zu messen und im internationalen Vergleich zu beurteilen. Das Thema Leistung ist ja überhaupt das einzige, was in Politik und Medien noch breit diskutiert wird. Für alles andere ist kein Platz. Toll, wenn man Kinder so früh schon auf ihre Leistung reduzieren muss.« lonetal schreibt: »Die Grundschule ist seit 1925 Gesamtschule. Leistung und Gesamtschule vertragen sich also nachweislich doch. Die Leistungen deutscher Schüler sacken erst ab der 5. Klasse ab, also mit der Selektion und dem Eintritt ins dreigliedrige Schulsystem.«
Auf www.spiegel.de ist murhey83 »klipp und klar für ein mehrgliedriges Schulsystem mit definierten Regeln unter welchen Bedingungen weiterführende Schulen besucht werden dürfen. Man muss auch klar regeln, ab wann Förderschulen sinnvoll sind. Wichtig sind klar erkennbare Übergangsformen: Wer möchte, muss mit seinen Leistungen zeigen können: Ich kann mehr als hier verlangt wird.« Für bvoll »funktioniert die Konkurrenzgesellschaft durch Eigennutz vor Gemeinnutz. Aus dieser Sicht muss es eine große Anzahl von ›Verlierern‹ geben, damit einige ›Gewinner‹ sein können. Warum sollten die designierten ›Gewinner‹ daran etwas ändern wollen?«
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