Thüringen will Fracking beschränken
Regierung drängt auf Änderung des Bergrechts
Erfurt (dpa/nd). Thüringen wird sich nach Angaben von Umweltstaatssekretär Roland Richwien für eine Bergrechtsänderung zur Beschränkung der umstrittenen Erdgasförderung aus tiefen Gesteinsschichten einsetzen. Der Freistaat unterstütze die Forderung anderer Bundesländer, beim sogenannten Fracking eine Umweltverträglichkeitsprüfung zwingend vorzuschreiben. »Wir sind für eine schnelle Änderung des Bergrechts«, sagte Richwien. Nach seinen Angaben wird es in Thüringen keine Erdgasgewinnung aus unkonventionellen Lagerstätten unter Einsatz von Chemikalien geben.
Vertreter mehrerer Fraktionen sprachen sich wegen der Risiken für Umwelt und Wasser erneut gegen den Einsatz dieser Fördertechnologie aus. Die Koalitionsfraktionen CDU und SPD bekräftigten ihre ablehnende Haltung mit einem Entschließungsantrag. »Wir wollen keine Erdgasförderung mit giftigen Chemikalien«, sagte der CDU-Abgeordnete Egon Primas.
Beim Fracking werden Wasser, Sand und Chemikalien mit hohem Druck in das Gestein gepumpt, um es aufzusprengen. Dann kann Gas Richtung Bohrloch strömen. Bürgerinitiativen hatten kürzlich Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) eine Liste mit rund 11 000 Unterschriften gegen das Fracking übergeben.
Ob die in der Kritik stehende Technologie in Deutschland grundsätzlich untersagt werde, sei derzeit offen, sagte der Staatssekretär. Die LINKE plädiert für ein Verbot.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.