Spätes Gedenken
Hamburg benennt heute einen Platz nach dem Naziopfer Ramazan Avci
Eine Initiative hatte Erfolg: 27 Jahre nach der Ermordung von Ramazan Avci benennt Hamburg den Bahnhofsvorplatz nach dem jungen Arbeiter, der dort von Neonazis erschlagen wurde.
Seit die NSU-Mordserie durch einen Zufall aufgeflogen ist, wird über rassistischen Terror gesprochen. Im Fokus ist dabei die Zeit seit der deutschen Einheit. Doch rassistische Morde gab es in der alten BRD schon vorher: Am 21. Dezember 1985 wurde der Einwanderer Ramazan Avci von 30 Naziskins gejagt und auf offener Straße in Hamburg totgeschlagen. Elf Tage später wurde sein Sohn geboren, den seine Witwe Gülistan nach ihm benannte.
Anlässlich seines 25. Todestags gründete sich 2010 eine Gedenkinitiative. Sie forderte die Umbenennung des namenlosen Bahnhofsvorplatzes, in dessen unmittelbarer Nähe sich der Angriff ereignete, in Ramazan-Avci-Platz. Der Angriff auf den 26-Jährigen ist ein Symbol für die rassistische Gewalt in Deutschland. Bereits am 24. Juli 1985 war in Hamburg Mehmet Kaymakci von drei Rechtsradikalen ermordet worden. Sie schlugen den 29-jährigen Maurer zusammen, als er auf dem Heimweg von der Arbeit war und zertrümmerte...
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