Armut ist politisch gewollt
Bedenkliche Entwicklungen in Deutschland
Die Nationale Armutskonferenz - ein Netzwerk aus Wohlfahrtsverbänden und Gewerkschaften - legte am Dienstag ihren Gegenentwurf zum Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung vor. Am meisten Sorge bereitet den Autoren die zunehmende Verfestigung der Armut.
Vor ein paar Wochen machte der 4. Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung deutschlandweit Schlagzeilen, obwohl das etwa 500-seitige Papier noch gar nicht veröffentlicht worden ist. Allerdings war durchgesickert, dass die FDP viele politisch unangenehme Passagen tilgen ließ. Unter anderem strich man den Satz: »Die Privatvermögen in Deutschland sind sehr ungleich verteilt.« Dass die zensierten Formulierungen vor der Kabinettsabstimmung zum Bericht im Januar wieder reingenommen werden, ist unwahrscheinlich. Derzeit werde darüber noch »mit Leidenschaft gerungen«, hieß es am Dienstag aus Regierungskreisen.
Also muss man sich wohl mehr auf den am Dienstag veröffentlichten Gegenbericht der Nationalen Armutskonferenz (nak) verlassen. Dieses Netzwerk aus Sozialverbänden und Gewerkschaften versteht sich als »Stimme der Armen«. Entsprechend kritisch fiel die Bilanz der nak aus: »Die Armut ist politisch gewollt«, betonte die stellvert...
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