Furcht und Randale in Nordirlands Städten

Der Aufstand der loyalistischen Arbeitslosen

Seit Anfang Dezember wurden in Nordirland rund 30 Polizisten durch Steinwürfe und Brandsätze verletzt - von einst staatstreuen Protestanten. Woher rührt deren Rebellion?

Tagelang protestierten pro-britische Loyalisten gegen eine Entscheidung des Belfaster Gemeinderats. Der hatte am 3. Dezember beschlossen, die britische Flagge nicht mehr ständig über dem Rathaus wehen zu lassen, sondern nur noch an 17 wichtigen Tagen. Über dem Regierungsgebäude Stormont wird der Union Jack schließlich auch nur an besonderen Tagen gehisst.

Kaum war der Beschluss gefällt, randalierten vor dem Rathaus 1500 Loyalisten. An den Aktionen, die auch andere Städte erfassten, beteiligten sich fast ausschließlich Bewohner der protestantischen Armenviertel. Ihre Barrikaden und Aufmärsche erinnerten an die Proteste der 80er Jahre, als die unionistische Mehrheit unter Führung des Predigers Ian Paisley noch jede Annäherung an die Gegenseite - die nordirisch-katholischen Nationalisten - ablehnte. Das hat sich seit dem Karfreitagsabkommen 1998 zwar geändert: Heute gibt es eine gemeinsame Regionalregierung, in der Paisleys DUP und die...


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