Hollande will Steuerschlupflöcher in Europa stopfen
Debatten um Wohnsitzverlagerungen reicher Franzosen könnten politische Folgen haben
Die angekündigte Steuerflucht von Gérard Depardieu ins benachbarte Belgien hat nun eine politische Dimension bekommen. Der französische Staatschef Hollande will die Steuerabkommen mit Belgien, Luxemburg und der Schweiz neu aushandeln.
Gérard Depardieu, einer der populärsten und bestbezahlten Filmschauspieler in Frankreich, hat seine Millionen-Gagen seit mehr als 30 Jahren in eine Filmproduktionsfirma, in Wohnhäuser, Läden und Restaurants in Paris, in Weingüter in verschiedenen Regionen des Landes und in Kunstwerke investiert. Vor Jahren beteiligte er sich sogar finanziell an der Suche und eventuellen Förderung von Erdöl in Kuba.
Die von dem neuen Präsidenten François Hollande angekündigte Einkommenssteuer von 75 Prozent für Jahreseinkommen über einer Million Euro hat Depardieu jetzt veranlasst, ein Haus in dem einen Kilometer hinter der französisch-belgischen Grenze gelegenen Dorf Néchin zu kaufen. Sein historisches Palais in Paris bietet er zum Kaufpreis von 50 Millionen Euro an.
Linke Politiker haben Depardieus Steuerflucht kritisiert, während rechte sie zum Anlass nahmen, die Politik der Linksregierung anzuprangern. Dass Premier Jean-Marc Ayrault sein Ver...
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