Plan für mehr Hausärzte

Bundesausschuss will Medizinermangel bekämpfen

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Berlin (dpa/nd). Gestern beschloss der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken in Berlin, die organisatorischen Voraussetzungen für 3000 neue Hausarztstellen zu schaffen. Die neue Planung soll regionale Alters- und Krankheitsstrukturen berücksichtigen. Mediziner müssten nicht mehr wohnen, wo sie arbeiten und auf dem Land entfallen finanzielle Strafen für die Mediziner, wenn sie zu viele Arzneien verschreiben.

GBA-Chef Josef Hecken hält die neue Planung für geeignet, tatsächlich mehr Allgemeinmediziner aufs Land zu bringen. Die Richtlinie soll nach der Prüfung durch das Bundesgesundheitsministerium 2013 in Kraft treten. Von den 150 000 niedergelassenen Ärzten sind derzeit laut Kassenärztlicher Bundesvereinigung (KBV) 60 000 Hausärzte, 78 000 Fachärzte und 17 000 Psychotherapeuten. 40 000 Haus- und Fachärzte stehen vor dem Ruhestand.

Die Ärzte begrüßten den Beschluss, die Psychotherapeutenbefürchten das Aus für 6000 Praxen wegen veralteter Zahlen. Ilona Köster-Steinebach vom Bundesverband der Verbraucherzentralen kritisierte die Vernachlässigung der Bedürfnisse von Kindern, Armen und Menschen mit Behinderungen. Zwar verbessere sich die Versorgung mit Hausärzten auf dem Land. Probleme wie die Unterschiede zwischen reichen und armen Stadtteilen blieben unverändert. »Statt zukunftsgerichteter Planung bedarfsgerechter Versorgung regiert die Besitzstandswahrung.«

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