Kaffeeplausch mit Neonazis

CDU-Mann aus Anklam verteidigt NPD-Abgeordnetenkollegen - mit Hinweis auf verfolgte Juden

Marco Schulz, CDU-Mitglied im Kreistag von Vorpommern-Greifswald und Stadtvertreter in Anklam, »möchte nicht, dass Menschen in unserer demokratischen Gesellschaft wegen ihrer Anschauung vorverurteilt werden«. Deshalb schützt er NPD-Kollegen - mit dem Hinweis auf die Verfolgung der Juden in Dritten Reich.

Anklam hat - wie viele andere Städte und Gemeinden auch - ein gewaltiges, oft auch ein gewalttätiges Naziproblem. Nun kommt noch eines mit der CDU hinzu. Am Rande einer Stadtvertreterversammlung in Anklam setzten sich Vertreter der CDU mit zwei NPD-lern an einen Tisch. Man trank Kaffee. Einer der beiden Rechtsaußen-Politiker heißt Michael Andrejewski. Der »Volljurist mit Befähigung zum Richteramt« (NPD-Text) hatte noch als Hamburger Student ein Flugblatt verfasst, das in 100 000er Auflage verteilt wurde und »Widerstand gegen die Ausländerflut« forderte. Das geschah 1992 ausgerechnet im Vorfeld des Lichtenhagener Pogroms.

Der »Nordkurier« bekam Wind von der schwarz-braunen Runde und fragte beim CDU-Kreisvorsitzenden Egbert Liskow nach. Der meinte, dass es »sicherlich nicht glücklich« gewesen sei, »was da passiert ist«. Der eigentliche Skandal sei, dass Bürge...


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