Zurück im Blauen Haus
Südkorea wählte erstmals eine - stramm konservative - Frau ins Präsidentenamt
Mit 51,6 Prozent der Stimmen wurde die 60-jährige Park Geun Hye am Mittwoch zur Präsidentin der Republik (Süd-)Korea gewählt. Die Tochter des einstigen Diktators Park Chung Hee (1961-1979) kehrt ins Blaue Haus, den Präsidentensitz, zurück.
Bei den Siegesfeiern der Sympathisanten Park Geun Hyes im Zentrum Seouls tauchte auch ein Bild Park Chung Hees auf. Vielen, die sich der totalitären Herrschaft des Vaters der frisch gewählten Präsidentin noch erinnern, musste das wie eine Drohung erscheinen.
Andererseits war es gerade diese Generation, die in offensichtlich nostalgischer Verklärung des damaligen rapiden Wirtschaftswachstums in der Mehrheit für Tochter Park stimmte. Die Wahlbeteiligung - im Durchschnitt bei 75,8 Prozent - war am höchsten unter den 50- und 60-Jährigen. In diesen beiden Altersgruppen lag sie bei 89,9 und 78,8 Prozent, wovon 62,5 bzw. 72,3 Prozent für Park stimmten. Dagegen nahmen nur 65,2 Prozent der 20-Jährigen und 72,5 Prozent der 30-Jährigen an der Wahl teil. Die Annahme, dass eine hohe Wahlbeteiligung dem liberalen Kandidaten Moon Jae In (48 Prozent der Stimmen) zugutekommen würde, hat sich in der alternden Gesellschaft demnach als falsch erwiesen,...
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