Stolperstart für Unisex

Ab heute soll zumindest im Versicherungswesen Schluss mit der Diskriminierung von Frauen sein

  • Hermannus Pfeiffer
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Ab heute zahlen Frauen und Männer für Versicherungen einheitliche Beiträge. Die Umsetzung der EU-Richtlinie verläuft jedoch nicht ganz glatt.

Der heutige Freitag wird in die Geschichte der Versicherungswirtschaft eingehen: Erstmals nach über einem Jahrhundert darf in Verträgen nicht mehr nach dem Geschlecht unterschieden werden. Daran wird auch der Stolperstart der neuen Unisex-Tarife nichts ändern, für den die schwarz-gelbe Koalition verantwortlich ist.

Es bedurfte der EU, um die Versicherungslandschaft grundlegend zu verändern. Seit dem 19. Jahrhundert unterschieden Versicherer bei ihren Kalkulationen nach dem Geschlecht. Frauen zahlten daher allgemein andere Prämien als Männer - und umgekehrt. Erst die EU-Richtlinie »2004/113/EG1« untersagte im Dezember 2004 jede Diskriminierung aufgrund des Geschlechts und verbietet seitdem grundsätzlich dessen Berücksichtigung bei der Berechnung von Prämien und Leistungen.

Dass aus dem »grundsätzlich« ab dem heutigen 21. Dezember nun allgemeine Praxis wird, dafür sorgte jedoch erst der Europäische Gerichtshof in Luxemburg mit ...


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