Notruf im »Eskalationsgebiet«

Demonstrantin erhielt 2011 in Dresden keine Hilfe - Ermittlungen gegen Sanitäter

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die juristische Aufarbeitung der Antinazi-Proteste in Dresden vom Februar 2011 dauert an. Ermittelt wird auch gegen einen Mitarbeiter des Rettungsdienstes, der einer verletzten Demonstrantin Hilfe verweigerten.

Eine ausgekugelte Schulter ist eine sehr schmerzhafte Angelegenheit. Die Verletzung sollte eigentlich so schnell wie nur möglich medizinisch behandelt werden. Deshalb wurde für die junge Frau, die am 19. Februar 2011 in der Reichenbachstraße in Dresden unglücklich gestürzt war und dabei eine - so der Fachbegriff - »Luxation« des Schultergelenks erlitten hatte, sofort ein Krankenwagen gerufen. Doch die Hilfe kam und kam nicht. Erst zweieinhalb Stunden später wurde sie ins Krankenhaus transportiert. Die Umstände beschäftigen seither die Dresdner Justiz.

Eigentlich sind Rettungswagen auch in Dresden schnell an Ort und Stelle. Am 19. Februar 2011 indes herrschte in der Landeshauptstadt eine Art Ausnahmezustand. Wie seit Jahren sammelten sich Nazis aus dem gesamten Bundesgebiet zum angeblichen »Trauermarsch« für die Opfer der Bombenangriffe vom 13. Februar 1945. Gegen die Vereinnahmung des historischen Datums setzten sich Tausende Demon...


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