Hinter Fassaden

Vera Nemirova inszenierte Verdi in Basel

  • Irene Constantin
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Giuseppe Verdis neapolitanischer Opernauftrag von 1856 stand unter keinem guten Stern. Die Librettosuche war langwierig, bis die Entscheidung für Eugen Scribes »Gustav III. ou le bal masque« fiel. Daniel François Esprit Aubert hatte das Stück schon einmal vertont, aber das störte Verdi weniger, als dass die Zensur verlangte, Ort, Zeit und Personen der Handlung zu verändern. Kein Mord an einem echten König und kein königlicher Flirt mit einer verheirateten Frau auf der Bühne!

Verdi zog das Stück zurück und gab es nach Rom. Auch dort machte man ihm die Vorschrift, seine Oper umzusiedeln. Er willigte ein und entschied sich für Boston im 18. Jahrhundert. Das Stück ging dann recht und schlecht über die Bühne. Nach der Uraufführung schrieb Verdi an den Impresario: »Vielleicht hätte ich Hunde gefunden, die schöner gebellt hätten als die Sänger, die man mir gegeben hat.«

Auch Vera Nemirova lässt »Un ballo in mascera« in ihrer Baseler In...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.