Deutschland verweigert die Verantwortung

Die LINKE steht im Bundestag in Sachen Anerkennung des Völkermordes zwar nicht mehr allein, eine Mehrheit ist jedoch noch nicht in Sicht

Unter Historikern gibt es wenig Zweifel: Der Kolonialkrieg gegen die Herero und Nama war Völkermord. Bundesregierungen egal welcher Couleur weigern sich indes, das anzuerkennen, um Reparationsforderungen auszuweichen. Im Bundestag wird immer wieder darüber debattiert: Zuletzt wurde im März 2012 ein Antrag der LINKEN abgelehnt.

Es ist eine lange Geschichte und sie ist noch längst nicht zu Ende: Bisher weigert sich die Bundesrepublik Deutschland beharrlich, für die Kolonialverbrechen des Deutschen Kaiserreiches (1871 bis 1918) aufzukommen. Das gilt auch für das größte dieser Verbrechen: den Völkermord an Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika.

Bewegung in die Diskussion brachte 2004 die damalige Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD). Sie entschuldigte sich bei den Gedenkfeiern an die Herero-Aufstände am 14. August in Okakarara mit einer viel beachteten Rede für die von Deutschen begangenen Verbrechen. Allerdings war die Rede vorher juristisch überprüft worden, damit keine Ansprüche daraus abgeleitet werden konnten.

Das vom damaligen Außenminister Joseph Fischer (Grüne) ausgegebene Ziel, das Volk der Herero durch eine ...


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