Dem Krieg entronnen
(nd-Hamade). Drastisch zeigt das Bild links das traumatisierende Einbrechen von Gewalt in das vormals beschützte Leben des jungen Zeichners. Der Junge ist einer von vielen unregistrierten, also »illegalen« syrischen Flüchtlingen in Jordanien. Der nd-Fotograf Camay Sungu war im November 2012 vor Ort. Er brachte Bilder mit, die eindringlich deren sorgengeplagte und aussichtslose Lage illustrieren. Eine Auswahl dieser Bilder wird noch bis Ende Februar im Foyer des »neuen deutschland«, Franz-Mehring-Platz 1, präsentiert.
Im Gespräch erzählt Sungu, dass Jordanien zu einem Hauptfluchtpunkt jener geworden ist, die dem seit über eineinhalb Jahren dauernden Bürgerkrieg entkommen wollen. Laut Schätzungen des Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) gibt es rund eine halbe Million registrierter Flüchtlinge aus Syrien in den angrenzenden Staaten. Zusätzlich würden sich zwischen 100 000 und 150 000 nicht registrieren lassen.
Ein Grund dafür sei die Angst davor, dass den Angehörigen zu Hause etwas angetan wird. Außerdem sorgen sie sich vor der langfristigen Ghettoisierung im Flüchtlingslager, da nur wieder herauskomme, wer eine Unterkunft bei Angehörigen nachweisen kann, so Sungu. Damit geben sie aber auch die Hilfe von offizieller Seite auf.
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