Hoffnungsträger auf Abwegen
Polens Altpräsident Kwasniewski im Dienst eines Milliardärs?
Auf der Suche nach einer Persönlichkeit, die Polens vielfach geteilte Linke vereinen und eventuell gar wieder auf Regierungsfähigkeit trimmen könnte, wird oft der Name Aleksander Kwasniewski genannt. An dessen Ruf aber wird derzeit gekratzt.
Der »Altpräsident« ist 58 Jahre alt und Privatmann. Ende der 70er Jahre war er als Aktivist des Studentenbundes (ZSP) von der Parteiführung in die Chefredaktion der Jugendzeitung »Sztandar Mlodych« abkommandiert worden, 1988 wurde er als Minister für Sport und Jugend in die Regierung Mieczyslaw Rakowskis aufgenommen. Nach der Selbstauflösung der Polnischen Vereinigten Arbeiterpartei (PVAP) 1991 gehörte er zu den Gründern der Sozialdemokratie der Republik Polen (SdRP), aus der nach Ausscheiden von Kommunisten und anderen radikalen Linken das Bündnis der Demokratischen Linken (SLD) hervorging. Als deren Präsidentschaftskandidat besiegte Kwasniewski 1995 Lech Walesa und 2000 den Führer der »Wahlaktion Solidarnosc« Marian Krzaklewski.
Danach war der Kenner der osteuropäischen politischen Szene in den USA und Westeuropa als Experte und Gastprofessor ein gefragter Mann. Zu Hause plädierte er für ...
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