Obdachlose zeigen ihre Welt
In Hamburg gibt es die Möglichkeit, per Führung auch die Kehrseite der Stadt kennenzulernen
Verkäufer des Obdachlosenmagazins Hinz & Kunzt zeigen Touristen das andere Hamburg, abseits der üblichen Touren. Die Teilnehmer erfahren etwas über die andere Seite der Hansestadt: über Notunterkünfte, Hilfseinrichtungen und das Überleben auf der Straße.
Er heißt Torsten und lebt seit sechs Jahren auf der Straße. Der sportlich wirkende 48-Jährige mit der roten Outdoorjacke verkauft die Hamburger Obdachlosenzeitung Hinz & Kunzt. Neben ihm steht Harald (47), ebenfalls Hinz & Kunzt-Verkäufer. Der Mann mit der Baseballkappe war lange Zeit obdachlos und drogenabhängig, seit 2004 hat er eine Ein-Zimmerwohnung in Hamburg-Wilhelmsburg. Gemeinsam moderieren beide an diesem Sonntagmittag eine alternative Führung durch Hamburgs Innenstadt. Gezeigt wird die Welt der Obdachlosen.
Zugenagelte FensterNach einer älteren, offiziellen Zählung hatten 2009 in Hamburg 1029 Menschen kein Dach über dem Kopf. »Sozialverbände gehen mittlerweile von mindestens 1300 Obdachlosen in Hamburg aus«, sagt Stephan Karrenbauer, Sozialarbeiter bei Hinz & Kunzt. Es gebe aber eine hohe Dunkelziffer.
Die erste Station ist die City-Hof-Passage in den Hochhäusern zwischen Kloster- und Johanniswall. In dem ...
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