Russland erlebt kältesten Winter seit 1938
Mehrere tausend Todesopfer befürchtet
In weiten Teilen Russlands leiden die Menschen unter der seit Wochen anhaltenden klirrenden Kälte. Besonders betroffen sind Obdachlose und alte Menschen. Tausende Todesopfer werden befürchtet.
Die Züge der Metro donnern im Abstand von weniger als einer Minute vorbei. Es ist Rush hour, auf den Rolltreppen und auf dem Bahnsteig drängen sich die Menschen, wollen nach Hause. Nur Jefim Ignatjew (Name von der Redaktion geändert) hat es nicht eilig. Hier, in der Moskauer Metrostation Majakowskaja, vierzig Meter unter der Erde, ist es warm. Hier sitzt er auf der Marmorbank, kaum dass früh um fünf der erste Zug einläuft. Meist sieht er auch den letzten abfahren, kurz vor eins in der Nacht. Spätestens dann kommt die Polizei und scheucht ihn nach oben. Hinaus in die Kälte.
Ignatjew, 48, ist ein BOMSh. Das russische Kürzel meint Menschen ohne ständigen Wohnsitz. Obdachlose, von denen es nach Schätzungen von Hilfsorganisationen allein in der russischen Hauptstadt hunderttausend geben soll. Der diesjährige Winter meint es gar nicht gut mit ihnen.
Derzeit ist es in Moskau für hiesige Verhältnisse zwar nahezu gelinde. Die Tageshöchst...
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