Vernichtetes Wissen? Veraltetes Wissen.

Wie aktuell sind DDR-Medientheorien? - Replik auf einen Beitrag von Detlef Kannapin

Jörg Staude antwortet hier auf Detlef Kannapins Text »Allgegenwärtige Wissensvernichtung. Zum Umgang mit dem kritischen Vermächtnis der DDR-Medientheorie« (nd vom 15.12.2012). Darin ruft Kannapin medientheoretische Arbeiten von Georg Klaus, Peter Hoff, Lothar Bisky und Peter Hacks in Erinnerung.

Dass die Medientheorien, die in der DDR entwickelt wurden, uns heute noch etwas angehen, darin ist Dr. Detlef Kannapin in seinem Beitrag »Allgegenwärtige Wissensvernichtung« (nd-Forum vom 15.12.2012) sicherlich recht zu geben. Die Frage ist allerdings schon, inwieweit und in welcher Form sie das tun. Kannapins Auffassung von der »Wissensvernichtung« reduziert das Problem weitgehend auf ein Vergessen (und notwendiges Erinnern). Es fragt sich aber, ob die Medientheorien nicht sogar größtenteils zu Recht in Vergessenheit gerieten, weil sie - einfach gesagt - veraltet und nur noch für Historiker von Interesse sind.

Wollte man die DDR-Medientheorie beginnen aufzuarbeiten, wäre auch zu konstatieren, dass ihre ersten wirklichen Theoretiker, die über Lenins Bestimmung der Presse als kollektiver Organisator, Agitator und Propagandist hinausgingen, bürgerlicher Herkunft waren. So war ein Stammvater ernstzunehmender DDR-Journalismustheorie...


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