Würfelspiel der Gene

Warum von den zwei X-Chromosomen, die Frauen normalerweise besitzen, nur eines aktiv ist

Bei Säugetieren wird das Geschlecht durch zwei Chromosomen festgelegt, die man ihrer Form wegen als X- und Y-Chromosom bezeichnet. Weibchen besitzen im Zellkern zwei X-Chromosomen, Männchen ein X- und ein Y-Chromosom. Aus Sicht der Evolutionsforschung haben sich die beiden Geschlechtschromosomen (Gonosomen) vor etwa 200 bis 300 Millionen Jahren aus einem ganz »normalen« Chromosomenpaar entwickelt, zwischen dem zunächst ein reger Genaustausch stattfand. Dies barg jedoch die Gefahr, dass etwa die Gene, die auf dem Y-Chromosom das männliche Geschlecht prägten, auf das weibliche X-Chromosom gelangten. Erst als sich beide Gonosomen durch Mutationen so stark verändert hatten, dass sie gleichsam nicht mehr zueinander passten, kam der Genaustausch zum Erliegen. In der Folge büßte das Y-Chromosom einen großen Teil seiner ursprünglichen DNA ein und wurde dadurch immer kleiner.

Heute besitzt zum Beispiel das menschliche Y-Chromosom nur noch e...


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