MatchPoint als Anlaufpunkt
Masterplan für Arbeit und Ausbildung in Marzahn-Hellersdorf
Im Rathaus von Marzahn-Hellersdorf am Alice-Salomon-Platz 3 gibt es seit dem Wochenende einen wichtigen Anlaufpunkt für Schüler, Lehrer, Auszubildende und arbeitssuchende Jugendliche. Hier, in der zweiten Etage, unweit des Rathaussaales, haben Roman Hübner vom Bezirksamt, Nancy Richter von der Agentur für Arbeit Berlin Mitte und Delia Schäfer vom Jobcenter Marzahn-Hellersdorf in zwei hellen, freundlichen Räumen Quartier bezogen. Die drei Partner bilden zusammen den neuen MatchPoint für den Masterplan »Arbeit und Ausbildung für alle Jugendlichen in Marzahn-Hellersdorf bis 2016«.
Bei der Eröffnung des MatchPoints unter dem Motto »Jetzt geht’s los« am Freitag im Rathaus betonte Bezirksbürgermeister Stefan Komoß (SPD) die Notwendigkeit, schon in der Schulzeit mehr für die Berufsorientierung der Jugendlichen zu tun. So sollen in einer ersten Phase alle 1000 Schüler der 8. Klassen der Marzahn-Hellersdorfer Sekundarschulen in ein individuelles Coaching-Programm aufgenommen werden. In intensiven Einzelgesprächen sollen sie dort ihre Stärken erkennen und Wünsche für ihren beruflichen Lebensweg formulieren können. Auf der Basis dieser Gespräche würden dann Kontakte - und hier setzt der MatchPoint als Schnittstelle zwischen Schule und Wirtschaft ein - zu entsprechenden Unternehmen hergestellt und Praxistage vermittelt.
Bisher haben sich beim Marzahn-Hellersdorfer Wirtschaftskreis 30 Unternehmen bereiterklärt, mitzumachen.
Auf erste Praxiserfahrungen der Schüler legte auch Karen Friedel, Direktorin des Abacus-Tierparkhotels, großen Wert. Was nützten ihr Azubis, so die Hotelchefin, die schon bald nach Ausbildungsaufnahme wieder alles hinschmeißen, weil sie sich das anders vorgestellt hatten. Vorgesehen sei, erläutert Stefan Komoß, ein berufsorientierter Unterricht in den 9. und 10. Klassen mit ein bis zwei Tagen in den Betrieben. Marion Lange, Direktorin der Jean-Piaget-Sekundarschule, hat bereits gute Erfahrungen mit Praxistraining im neuen Fach WAT (Wirtschaft, Arbeit, Technik) gemacht. Einziger Wermutstropfen, so musste sie zugeben: Die Praxisarbeit erfolgte bisher nur bei Bildungsträgern und nicht in Betrieben.
Der neue MatchPoint, da waren sich die Gründungsmitglieder vom Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf, der Agentur für Arbeit Berlin Mitte und dem Jobcenter einig, ist wahrscheinlich eine bundesweit einmalige Kooperation dieser Art. Damit werde, wie es Dr. Ramona Schröder, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Berlin Mitte, auf den Punkt brachte, »ganz bewusst Neuland betreten. Wir sind gespannt, was dabei heraus kommt«.
Infos und Aktionsprogramm unter: www.marzahn-hellersdorf.de/verwaltung/bildung/masterplan.html
In der neuen App »nd.Digital« lesen Sie alle Ausgaben des »nd« ganz bequem online und offline. Die App ist frei von Werbung und ohne Tracking. Sie ist verfügbar für iOS (zum Download im Apple-Store), Android (zum Download im Google Play Store) und als Web-Version im Browser (zur Web-Version). Weitere Hinweise und FAQs auf dasnd.de/digital.
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.