Ein Donnerstag wie bei den Nazis?

CDU-Rechtsausleger wirft Vegetarier und Hitler-Faschisten in einen Topf

Der Münsteraner CDU-Politiker Josef Rickfelder (Eigenwerbung: »kompetent und zuverlässig«) wettert gegen die Kampagne »Donnerstag ist Veggietag«, die Menschen überzeugen will, zumindest einmal pro Woche auf den Verzehr toter Tiere zu verzichten. Rickfelder fühlt sich an den Eintopftag der Nazis erinnert. Parteifreunde wie Fleischgegner sind nicht amüsiert.

Godwins Gesetz besagt: Im Verlaufe einer längeren Debatte steigt die Wahrscheinlichkeit, dass einer der Diskutanten zum Nazi-Vergleich greift, auf 100 Prozent. »Eine Vorhersage auf Grund der Erfahrung«, kommentiert Wikipedia das von dem Autor und Juristen Mike Godwin im Jahr 1990 formulierte Gesetz. Dass jeder Nazi-Vergleich – wer war brutaler, mörderischer, repressiver als die Nazis? – immer neben der Spur liegt, zumindet das ist gewiss.

Zuletzt schien das Phänomen ein wenig aus der Mode gekommen zu sein. Doch bis Münster hat sich das bisher noch nicht durchgesprochen. In der westfälischen Stadt, einer geschichtspolitischen Sonderzone mit neurotischem Verhältnis zu Hitlers Steigbügelhalter Hindenburg, wurde 2011 der Veggie-Donnerstag eingeführt. Im Stadtrat stimmte eine knappe Mehrheit dafür, während Landwirte demonstrierten. Ein fleischfreier Tag pro Woche, auf freiwilliger, appellativer Basis und, wenn man der Lokalpresse gl...


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