»Arte sucht den Superzar«

Der Neurusse Gérard Depardieu als »Rasputin« im Fernsehen

Ja, so sind sie - die Russen: Trinkfest, viril und leidenschaftsgetrieben, ein bisschen wild vielleicht und verschroben, aber erdverwachsen, vaterlandslieb und sehr fromm. Wladimir Wladimirowitsch Putin dürfte seine helle Freude haben an diesem Grigori Jefimowitsch Rasputin. Und an dessen Darsteller: Gérard Xavier Marcel Depardieu, frisch gebackener Untertan des russischen Expräsidentenpremier-Präsidenten von Gottes Gnaden.

Denn kaum, dass der Doppelstaatsbürger steuerflüchtig übergelaufen ist, läuft die russisch-französische Koproduktion »Rasputin« im Fernsehen. Und man kommt einfach nicht umhin, dieses opulente Werk über den berühmt-berüchtigten Wanderprediger als Bewerbungsschreiben um wirtschaftliches Asyl im neuen Zarenreich zu lesen. Schließlich spielt Depardieu den »Hellseher der Zarin« nicht - er ist dieser sibirische Wunderheiler, der Anfang des 20. Jahrhunderts die Gunst der Herrschersippe erlangte. Wie das französis...


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