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Piusleute betrüben Papst

Vatikan wünscht Dialog mit Erzkonservativen

  • Lesedauer: 2 Min.
Der Papst strebt eine Wiederaufnahme des Dialogs mit der erzkonservativen Priesterbruderschaft St. Pius X. an, verlautet aus dem Vatikan.

Rom (epd/nd). Papst Benedikt XVI. wünsche sich sehr eine Überwindung der internen Spannungen in der Kirche und der Piusbruderschaft, schrieb der Vizepräsident der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei, Erzbischof Joseph Augustine Di Noia, nach Angaben von Radio Vatikan an den Generaloberen der schismatischen Bruderschaft, Bernard Fellay.

Die Kommission ist für die Aussöhnung mit den Traditionalisten zuständig. Im vergangenen Jahr wurde der Dialog abgebrochen. Zuvor hatten die Piusbrüder ein Ultimatum zur Anerkennung der grundlegenden Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) unbeantwortet verstreichen lassen. Erklärungen ranghoher Piusbrüder hätten zuletzt »sowohl im Ton wie auch in ihrem Inhalt Zweifel an der Möglichkeit einer Versöhnung« geweckt, beklagt der Erzbischof in seinem Schreiben. Das nicht offizielle Papier stammt den Angaben zufolge aus der Adventszeit, wurde jedoch erst jetzt bekannt. Wenn es nicht nur bei einem »höflichen Austausch ohne Hoffnung oder Ergebnis« bleiben solle, müsse der Dialog durch ein »neues Element« bereichert werden, so Di Noia.

Der Vatikan verlange von der Piusbruderschaft nicht, auf ihr ursprüngliches Ziel der Priesterausbildung zu verzichten. Allerdings stehe es den Anhängern des verstorbenen Erzbischofs Marcel Lefebvre nicht zu, »die Theologie oder Disziplin anderer in der Kirche zu beurteilen«. Dazu sei allein der Papst befugt. Eine Annäherung setzt dem Erzbischof zufolge die Überwindung von Bitterkeit und Ressentiment auf beiden Seiten voraus. Die »einzig denkbare Zukunft« für die traditionalistische Piusbruderschaft sieht er »auf dem Weg zur vollen Gemeinschaft mit dem Heiligen Stuhl, zur Akzeptanz eines umfassenden bedingungslosen Glaubensbekenntnisses und zu einem wohlgeordneten sakramentalen, kirchlichen und seelsorglichen Leben«.

Die Priesterbruderschaft St. Pius X. entstand aus Protest gegen die Konzilsreformen. Mit der Weihe von vier Priestern zu Bischöfen 1988 durch den französischen Erzbischof Lefebvre kam es zur Spaltung. Für eine Wiedereingliederung macht Rom eine Anerkennung grundlegender Konzilslehren wie Religionsfreiheit und Notwendigkeit des Dialogs mit anderen Religionen und Konfessionen zur Bedingung. Kommentar Seite 4

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