Selbstgespräch zu dritt
»Der geteilte Himmel« nach Christa Wolf am Staatsschauspiel Dresden
Rita ist glücklich, denn ihr Herz schlägt in der Brust des Geliebten. Rita ist unglücklich, denn der Geliebte bringt es nicht übers Herz, dieses gemeinsame Glück - so, wie man etwas über den Berg der Schwierigkeiten bringt. Und Rita erinnert sich - Glück und Unglück vernarbt?
Drei Mal Rita. Drei Schauspielerinnen. Lea Ruckpaul als junges Mädchen, kommende Lehrerin, Arbeiterin auf Zeit im Waggonwerk: flammende Unschuld schier, naiv und geradlinig, immer will das Trauer-Stück in dieser Liebenden ein Lust-Spiel bleiben. Annika Schilling ist jene kranke Rita, die nach dem Weggang des Geliebten zusammenbrach: ein Wesen wankt, ein Wehen wogt in unsicheren Bewegungen. Hannelore Koch ist die Heutige, Zurückblickende: der fast mütterliche Wärmezug über dem einstigen Erfrierungselend.
In Christa Wolfs Erzählung »Der geteilte Himmel« (1963) zerbricht ein Paar an der Weltentrennung. 1961, die Mauer steht bald: Ritas Geliebter Manfre...
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