BNK gibt Erdgassuche in Thüringen auf

Umweltminister Reinholz will auch künftig für verpflichtende Verträglichkeitsprüfungen eintreten

  • Lesedauer: 1 Min.

Erfurt (dpa/nd). Das Energieunternehmen BNK will nun komplett auf die Suche nach Erdgas in Thüringen verzichten. Die deutsche Tochter der kanadischen BNK Petroleum Inc. ziehe entsprechende Anträge für seismische Messungen in Thüringen und Sachsen-Anhalt bei den jeweiligen Bergbehörden zurück, teilte das Unternehmen am Montag mit. BNK werde die Erdgassuche in den Regionen nicht weiter verfolgen und sich in Deutschland auf die verbleibenden Erlaubnisfelder konzentrieren, hieß es. Diese Entscheidung sei Ergebnis eines internen Rankings aller internationalen Unternehmensprojekte, bei denen unter anderem das zu erwartende Potenzial bewertet worden sei.

Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz (CDU) zeigte sich von der Entscheidung nicht überrascht. Reinholz, der derzeit den Vorsitz der Umweltministerkonferenz hat, erklärte, sich dennoch weiter für eine Änderung des Bundesbergrechts einsetzen zu wollen. Notwendig sei eine verpflichtende Umweltverträglichkeitsprüfung. Wenn auch Thüringen nicht von der unkonventionellen Erdgasgewinnung betroffen sei, so müsse das bundesweit geregelt werden. Die Bürgerinitiative Fahner Höhe, die in der Vergangenheit gegen die Pläne von BNK mobil gemacht hatte, wertete den Verzicht auf Erdgasförderung als einen Erfolg für den Umweltschutz in Thüringen. Der Widerstand der Bürger habe Wirkung gezeigt. BNK wollte zuletzt nach konventionellen Erdgas-Lagerstätten im Freistaat suchen und hatte dafür Untersuchungen beantragt.

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