Requiem für Atomstrom aus Belene?
Bulgariens Wähler ließen AKW-Referendum platzen
Zum ersten Mal seit 1989 waren die Bulgaren am Sonntag zu einem Referendum eingeladen. Doch die Mehrheit blieb zu Hause. Waren es die Schneestürme, die sie an der Abstimmung hinderten? Hatten sie die Frage nicht verstanden? Oder interessierte sie das Thema einfach nicht?
Die Bulgaren sollten sich nicht etwa für oder gegen Atomstrom entscheiden, auch wenn die Referendumsfrage das bei flüchtigem Blick vermuten ließ. Sie lautete: »Soll die Atomenergie in Bulgarien durch den Bau eines neuen Atomkraftwerks weiterentwickelt werden?« Gemeint war ein ganz bestimmtes AKW, über das schon seit drei Jahrzehnten debattiert wird. Regierungschef Boiko Borissow bekräftigte das: »Alle wissen doch, dass es um Belene geht.«
Bei Belene an der Donau war 1987 der Grundstein für Bulgariens zweites Kernkraftwerk gelegt worden, das - wie das erste bei Kosloduj - von der Sowjetunion geliefert werden sollte. 1990 aber wurden die Bauarbeiten aus Geldmangel und nach Bürgerprotesten abgebrochen.
15 Jahre später - nach Abschaltung von vier der sechs Reaktoren in Kosloduj wegen Sicherheitsbedenken vor allem aus der EU - beschloss Bulgariens Regierung den Weiterbau in Belene. Verschiedene a...
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