Mein Mann, dein Mann, unser Mann
Axel Köhler inszenierte Georg Philipp Telemanns Oper »Der geduldige Sokrates« in Halle
Dass die philosophische Gelassenheit eines Sokrates als pure Selbstverteidigung gegen seine streitlustige Frau Xantippe entstand, mag stimmen oder nicht. Jedenfalls werden fundamentale griechische Philosophenweisheiten wie das berühmte »Ich weiß, dass ich nichts weiß« in Georg Philipp Telemanns Oper »Der geduldige Sokrates« so erklärt. Telemann (1681-1768), Magdeburger Kollege und Freund Händels, packte sogar noch einen drauf: In der 1721 an der Hamburger Gänsemarktoper erfolgreich uraufgeführten musikalischen Komödie muss sich der schlaue Grieche gleich zweier Frauen erwehren. Sollte doch in Athen die Geburtenrate dadurch gesteigert werden, dass jeder Mann zwei Frauen heiratet. Was die jüngeren Männer dabei noch toll finden, ist in reiferen Haushalten, wie dem des Sokrates, längst zum Dauerclinch geworden.
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