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Anonyme Doper gesucht

Oliver Händler über den Umgang des UCI mit dem Thema Doping

  • Oliver Händler
  • Lesedauer: 1 Min.

Pat McQuaid fürchtet um seinen Job als Präsident des Weltradsportverbands UCI. Von der US-Antidopingbehörde war der UCI vorgeworfen worden, Lance Armstrongs Dopingpraktiken vertuscht zu haben. McQuaid tat das, was fast alle Sportverbandspräsidenten in solchen Fällen tun: abstreiten und plakativ eine Kommission einberufen.

Doch die Welt-Antidoping-Agentur WADA wollte da nicht mitspielen. Die Kommission sei weder unabhängig, noch trage sie zur Trockenlegung des Dopingsumpfs bei, in dem der Radsport längst versunken ist. Da sich McQuaid Rücktrittsforderungen von allen Seiten ausgesetzt sieht, macht er nun eine Kehrtwende. Die »Unabhängige Kommission« wird eingestampft, eine neue »Wahrheitskommission« soll folgen.

Ob diese, wie von der WADA gefordert, Kronzeugen Straffreiheit und Anonymität garantiert, ist allerdings noch nicht geregelt. Genau das scheint aber offenbar notwendig, um alle Übeltäter und Hintermänner dingfest zu machen und endlich die komplette Wahrheit zu erfahren. Das zeigt nicht zuletzt der derzeitige Prozess gegen den spanischen Dopingarzt Eufemiano Fuentes. Der gibt zwar zu, Sportler gedopt zu haben, doch nennt er aus Verschwiegenheitspflicht gegenüber seinen »Patienten« nur schon bekannte Namen. Dabei wäre der Drahtzieher des größten Dopingrings der Sportgeschichte als Quelle äußerst hilfreich.

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