Eskalation fast im Alleingang
Israels Medien stellen kritische Fragen an Netanjahu
Mit dem Luftangriff auf syrischem Gebiet wollte Israels Premier Netanjahu mitten in den Koalitionsverhandlungen Stärke zeigen - und sieht sich nun heftiger Kritik ausgesetzt. Denn es ist fraglich, ob Israel auf eine Eskalation vorbereitet ist.
Man werde jederzeit, überall zuschlagen, wenn es um Israels Sicherheit gehe, teilte das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu am Donnerstagmorgen mit, nachdem man mehr als 24 Stunden lang jede Stellungnahme verweigert hatte - ein Schweigen, das nach Ansicht von Beobachtern einen guten Grund hat: Man habe der anderen Seite, Syrien also, aber auch der Hisbollah in Libanon und Iran zunächst einmal keine Angriffsfläche bieten, Zweifel streuen wollen, schreibt Ron Kais in der Zeitung »Jedioth Ahronoth«.
Doch im Internet-Zeitalter funktioniert diese Taktik, die in Israel Tradition hat, nicht mehr. Die Analysen und Spekulationen der ausländischen Medien erreichten ziemlich schnell den Nahen Osten und trugen damit dazu bei, dass beide Seiten nun eine Drohung nach der anderen austauschen.
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