Die Discount-Zeitung

Die »Magdeburger Volksstimme« verabschiedet sich per Zersplitterung vom Tarif

  • Hendrik Lasch, Magdeburg
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die »Magdeburger Volksstimme« begegnet der Zeitungskrise mit einem ganz eigenen Weg: Sie zersplittert den Betrieb - und drückt auf diese Weise die Lohnkosten dramatisch.

Die Betriebsnamen klingen nach schöner neuer Arbeitswelt: »News Desk GmbH«, »Multimedia GmbH« und »Investigation GmbH« heißen drei Minifirmen, die seit heute bei der »Volksstimme« in Magdeburg den sogenannten Mantelteil herstellen. Sie haben mal sieben, mal zehn Mitarbeiter und ersetzen das, was als Kern des früheren Druck- und Verlagshauses noch übrig geblieben war. Vor allem helfen sie der Führung des Hauses und dessen Eigentümer, dem Bauer-Konzern, bei einem ganz eigenen Weg, auf die Zeitungskrise zu reagieren: mit deutlich gesenkten Gehältern.

Auf bis zu 40 Prozent der Einkünfte müssen die bisherigen Redakteure verzichten, erklären Gewerkschaften. Das sehen »Abschmelzungsverträge« vor, die die etwa 25 Mitarbeiter unterschreiben mussten, wenn sie ihren Job behalten wollten. Dem Vernehmen nach beinhalten sie eine stufenweise Absenkung der Gehälter; der Branchentarif spielt dabei keine Rolle mehr. So würden, kritisiert der De...


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