Doppelschiri statt Pseudo-Getue

Unser Praktikant Joscha Honsel fordert neue Ideen gegen Gewalt im Juniorenfußball

  • Joscha Honsel
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Die Gewaltbereitschaft im Profifußball ist längst nicht mehr zu leugnen. Die Fans verschiedenster Vereine sorgen fast jede Woche mit Bengalos und Raketen für neue Sicherheitsdiskussionen, und sogar Spieler haben ihre Emotionen manchmal nicht mehr im Griff. In welcher Form aber hat dies auch schon auf den Juniorenfußball übergegriffen? Und was kann man dagegen tun? Ein Erfahrungsbericht von Joscha Honsel, 14, Praktikant in der nd-Sportredaktion.

Joscha Honsel
Joscha Honsel

Es ist Samstagmittag. Ein Kunstrasenplatz in Berlin-Staaken. Zwei Mannschaften der C-Junioren stehen sich gegenüber. Die letzte Ecke im Spiel wird getreten, direkt angenommen und schön zum Volleyschuss weiterverarbeitet. Nur noch ein Verteidiger des Gegners steht im Weg und wehrt den Ball noch mit der Schulter ab. Unsere Mannschaft fängt sofort an, zu meckern, zu pfeifen und zu schreien. Ein Schwall von Beleidigungen trifft den Schiedsrichter. Er verschwindet schnell in der Umkleide. Ein erwachsener Mann auf der Flucht vor pöbelnden 14-Jährigen. Als er weg ist, überkommt mich das schlechte Gefühl mitgemeckert zu haben, anstatt dazwischen zu gehen.

Solche Situationen erlebe ich oft. Und viele andere Juniorenfußballer ebenso. Manchmal wird aus verbaler sogar körperliche Gewalt. So etwas habe ich zum Glück noch nicht erlebt. Den...


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